Es gibt verschiedene Arten von Schreibblockaden. Je nach Ausprägung, Schweregrad und Persönlichkeitstyp helfen verschiedene Strategien. Die gute Nachricht: Jede Schreibblockade geht früher oder später vorbei. Bevor Sie sich jedoch eine Papiertüte über den Kopf ziehen und die eigene Sprachlosigkeit stoisch aussitzen, gibt es eine ganze Menge Dinge, die Sie tun können, um wieder in den Fluss zu kommen...
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Schreibblockaden sind fies / Foto: Flickr, LeGrizz |
1. Gehemmtes Genie: Die Angst vor dem ersten Wort
Viele Autoren und Texter kennen Phasen der eingeschränkten Produktivität. Dabei hat das schriftliche Verstocken in den seltensten Fällen mit Passivität oder Faulheit zu tun. Stattdessen steckt oft etwas anderes dahinter: die Angst zu scheitern. Nichts hemmt den Schreibfluss stärker als die Befürchtung, nicht gut genug zu sein. Was hilft? Ein gut gemeinter Standardsatz von Bekannten ist:
"Du hast einfach zu hohe Erwartungen an dich selbst!" Von solchen Ratschlägen halte ich jedoch wenig. Sie haben den Anspruch, dass Ihre Texte eloquent, unterhaltsam, geistreich verfasst sind? Bravo. Ihr Ziel ist es, die deutsche
Alice Munro zu werden? Prima, dann machen Sie es nicht darunter. Bedenken Sie nur eines: Wenn Sie schreiben, dann sind ihre Aufzeichnungen zunächst nichts anderes als ein Entwurf. Und der ist in der Regel nicht druckreif. Soll er auch gar nicht. Trotzdem ist er wichtig.
2. Shitty Draft: Erst einmal losschreiben, später editieren
Ein häufiger Fehler: Schreiben, löschen, schreiben, löschen. Besser: Den Text erst fertig schreiben und danach verbessern. Im Entstehungsprozess professioneller Texte sind das Verfassen und das Redigieren zwei voneinander getrennte Vorgänge. Während das Schreiben ein schöpferischer Akt ist, bei dem bildliches und begriffliches Denken im assoziativen Fluss Hand in Hand gehen, wird in der Korrektur das Schreibprodukt intellektuell bewertet und korrigiert. Wer zu früh editiert, beschneidet und hemmt seine kreative Energie also unnötig. Lassen Sie Ihre Gedanken und Worte zuerst fließen, bevor Sie sie später in eine passende Form bringen.
3. Zeitmanagement: Ablenkungen keine Chance geben
Apropos Selbstboykott.
"Eigentlich müsste ich dringend abwaschen...",
"Oh, die Glühbirne im Flur ist durchgebrannt. Ob ich mal schnell zum Baumarkt...?"
(...)
Es gibt einen Haufen Prokastinationsstrategien, die leicht als solche zu enttarnen sind. Wie man diese Ablenkungsmanöver erfolgreich unterlässt, ist individuell verschieden. Viele Autoren schwören auf regelmäßige Zeitfenster zum Schreiben. Genauso hilfreich kann es sein, bestimmte Tageszeiten für Erledigungen zu reservieren. In jedem Fall lohnt es sich, das eigene
Zeitmanagement mal genauer unter die Lupe zu nehmen und gegebenenfalls zu optimieren.
4. Liegt etwas im Argen?
Schwieriger wird es, wenn existentielle Sorgen und Nöte im Spiel sind. Wer nicht weiß, wie er die Monatsmiete bezahlen soll, hat letztlich auch Anlass zur Konzentrationsstörung. Wenn der berufliche und private Alltag auf einigermaßen stabilem Fuß steht, hat Ihre Kreativität mehr Platz, sich frei zu entfalten. Im Zweifelsfall kann es sogar klug sein, das Schreiben für eine Weile bewusst ruhen zu lassen, um sich den eigenen Rahmenbedingungen zu widmen. Sobald die Lebenssituation grundlegend geklärt ist, hat die Muse auch wieder Luft zum Atmen.
5. Seien Sie neugierig!
Die wirklich tollen Ideen kommen selten am Schreibtisch. Wer gelegentlich vor die Tür geht, bleibt auch gedanklich besser in Bewegung. Was inspiriert Sie? Egal ob lange Spaziergänge, sportliche Herausforderung oder die Begegnung mit interessanten Menschen: Regelmäßiger Tapetenwechsel stimuliert eine Reihe von kognitiven Fähigkeiten, die für Autoren wichtig sind. Besonders hilfreich bei Schreibblockaden ist die Stärkung der eigenen Neugier. Denn die besten Geschichten liegen auf der Straße. Sie müssen nur noch erzählt werden...
#BloCKparade
Das war mein Beitrag zur
Blogparade von PR-Doktor Kerstin Hoffmann.